Architekturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Tunnelbeleuchtungsprototyp Siemens-Schuckert 1941
Die Baustelle des Achsenkreuzes im Berliner Tiergarten 1938 Aussparung für die Tunnelbeleuchtung im Tunnelstutzen im Berliner Tiergarten Todesanzeige für Eberhard von der Trappen Tunnelbeleuchtungs-Prototyp der Siemens-Schuckter-Werke von 1941 Sogenannte Speerleuchte an der Berliner Ost-West-Achse Innenansicht einer Speerleuchte Tunnelbeleuchtungsversuch im Berliner Lindentunnel Lampenfassungen in einem der beiden erhaltenen Tunnelbeleuchtungsprototypen von 1941

Tunnelbeleuchtung für Germania

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Tunnelbeleuchtung für Germania

Im Rahmen der nationalsozialistischen Umgestaltung von Berlin in die „Reichshauptstadt Germania“ fanden erste wissenschaftliche Versuche zu einer verkehrstechnisch sicheren Beleuchtung in Straßentunneln statt. Heute erinnern nur noch wenige Fragmente an die damalige aufwändige Planung.[1] Todesanzeige Eberhard von der Trappen

Am 16. September 1964 erschien in der „Welt am Sonntag“ eine Todesanzeige der Deutschen Phillips GmbH für den kurz zuvor verstorbenen Dr.-Ing. Eberhard von der Trappen, welcher „sich mit hervorragendem Fachwissen und mit seiner ganzen Persönlichkeit für das internationale Ansehen unseres Unternehmens auf dem von ihm geleiteten Spezialgebiet“ eingesetzt hatte.[2] In diesem Spezialgebiet, der Beleuchtung im Straßenverkehr, war von der Trappen fast 30 Jahren lang als führender Fachmann anerkanntermaßen tätig gewesen.

Von der Trappen, 1899 in Dortmund geboren, hatte in Hannover und Dresden Elektrotechnik studiert. Nach verschiedenen kurzen Beschäftigungsverhältnissen trat er 1927 eine Stelle als Betriebsingenieur bei der Dissertation Eberhard von der TrappenBerliner Bewag (Berliner Kraft- und Licht-AG) an, wo er schnell Karriere machte. Bereits nach einem halben Jahr wurde er Leiter eines Verkehrsbüros und übernahm ab 1930 die Leitung der Abteilung Öffentliche Beleuchtung.[3] 1938 wurde er vom „Generalbauinspektor für die Neugestaltung der Reichshauptstadt“ (GBI), Albert Speer, zum „Beauftragten für das Beleuchtungswesen des GBI“ ernannt und somit zuständig für alle verkehrstechnischen Beleuchtungsfragen für Berlin und andere Umgestaltungsstädte im Reich. In seinem ersten Vortrag als Beleuchtungsbeauftragter bei einer Fachtagung der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft an der TH Berlin am 27.10.1938 äußerte er sich zufrieden über die neuen Einflußmöglichkeiten:[4]

„Es muß als ein uns Lichttechniker sehr erfreuendes Moment festgestellt werden, daß sich die Baumeister der neuen Straßen Adolf Hitlers nicht mit einer schnellen Lösung der Beleuchtungsfrage begnügen und dann zu Anlagen kommen, die von dem Althergebrachten nicht sonderlich abweichen, sondern daß man sich so ausgiebig mit den Problemen derBerlin Speerleuchte ehemalige Ost-West-Achse guten, schönen und zweckmäßigen Beleuchtung befaßt, daß die Lichttechniker warme Köpfe bekommen.[…] Wir sind stolz darauf zu wissen, daß der Führer selbst hier und da trotz zweifellos wichtigerer Dinge, die von ihm beurteilt werden müssen, noch Zeit findet, sein Urteil in lichttechnischen Dingen in die Waagschale zu werfen. […]“

Die hier genannte Achsenplanung war das Kernstück der Umgestaltungspläne für Berlin in die Reichshauptstadt „Germania“. Der erste – und einfachere Teil – war die Fertigstellung der Ost-West-Achse (Kaiserdamm – Straße des 17. Juni – Unter den Linden) im Jahre 1938 mit der Veränderung des Straßenprofils, der Versetzung der Siegessäule vom Königsplatz vor dem Reichstag auf den Großen Stern und die Errichtung von über 1600 Straßenlaternen, deren Entwurf von Speer persönlich stammte und die in ihrer lichttechnischen Gestaltung durch von der Trappen ausgeführt wurden. Der zentrale Bereich der projektierten Nord-Süd-Achse sollte von der „Halle des Volkes“ nordwestlich des Reichstags überInnenansicht Speerleuchte Ost-West-Achse vier Kilometer nach Süden durch den Stadtkörper geschlagen werden und seinen Abschluß in einem Südbahnhof in Höhe der heutigen Papestraße finden.[5]

Da für den Kreuzungsbereich der beiden Prachtstraßen das Aufstellen von Ampeln als unangemessen empfunden wurde, mußten die Planer des GBI umfangreiche Straßentunnel planen. Dabei orientierten sie sich in Breite und Gefälle an vergleichbaren Bauwerken anderer europäischer Länder, um diese in Ausmaß, Gestaltung und Sicherheitsstandards inBerlin 1. Beleuchtungsversuch Lindentunnel den Schatten zu stellen.[6] Gleiches galt für die Beleuchtung der Tunnel, wie von der Trappen in dem bereits erwähnten Vortrag weiter ausführte:

„Zu der Beleuchtung der Ost-West-Achse und der geplanten Nord-Süd-Achse gehört auch die Beleuchtung der Verkehrstunnel, die eine Kreuzung des Verkehrs im Schnittpunkt der beiden Achsen ausschließen sollen.“[7]

Aus dieser Planung folgte eine mehrjährige Versuchs- und Entwicklungstätigkeit. Als erste Versuchsstrecke Diagramm 1. Beleuchtungsversuch Lindentunnel bot sich die neben der Berliner Humboldt-Universität liegende nördliche Rampe des Lindentunnels an,[8] wo auf 100 Meter Länge mit verschiedenen Installationen die Vorgaben für neu zu entwickelnde Beleuchtungsgeräte festgelegt werden sollten. Von der Trappen hatte zu diesem Zweck fünf Leitsätze formuliert:[9]


1. „Ein Übergang vom Tageslicht vor der Unterführung zu dem künstlichen Licht hinter der Einfahrt darf keinerlei Störung […] Berlin 2. Beleuchtungsversuch Lindentunneldes rollenden, schnellen Verkehrs hervorrufen.

2. Die Wahrnehmungsmöglichkeiten in der Unterführung müssen in ihrem gesamten Verlauf die besten sein und dürfen kein Anlaß zu Verkehrsunfällen sein.

3. Die Lichtquellen dürfen […] in keiner Weise Blenderscheinungen auslösen.
10. Beleuchtungsversuch Lindentunnel
4. Die architektonische Wirkung der Beleuchtung muß vollkommen befriedigen.

5. Die Beleuchtungsstärke in der Unterführung muß in Stufen so schaltbar sein, daß eine Anpassung an die jeweils vor ihr herrschende natürliche Beleuchtung erzielt wird.“


Diagramm 10. Beleuchtungsversuch Lindentunnel Die erste Versuchsreihe, bei der die Lichtmessung und technische Dokumentation in den Händen von Mitarbeitern der Firma Osram lag, fand – unbeeindruckt vom beginnenden Zweiten Weltkrieg – zwischen Oktober 1939 und Februar 1940 statt. Die Finanzierung der Versuche war zu diesem Zeitpunkt keineswegs gesichert; es bestand jedoch Einigkeit, daß öffentliche Einrichtungen für die Kosten heranzuziehen seien, um keinen Interessenkonflikt durch die Beteiligung der Privatwirtschaft entstehen zu lassen.[10] Da bislang keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Adaptionszeit des Auges vorlagen, mußte diese zunächst ermittelt werden; der Wert lag bei 1 bis 2 Sekunden, was bei der Geschwindigkeit von 60 km/h einer Fahrtstrecke von ca. 70 Metern entsprach.[11] Um Irritationen des Auges zu vermeiden, wurde eine gleichmäßige Ausleuchtung der Tunneldecke angestrebt; die Lichtstärke der Ein- und Ausfahrten sollte an das jeweilige Außenlicht angepaßt sein, Standort des Achsenkreuzes im Berliner Tiergartenwas eine erhöhte Anforderungen an die Regelbarkeit der Beleuchtungsstärke mit sich brachte. Zusätzlich fiel die erhebliche Belastung der Gehäuse durch den Winddruck der passierenden Fahrzeuge auf.[12]

Im Februar 1940 wurden ausgewählte Ergebnisse der ersten Versuchsreihe mit Fotos dokumentiert und eine Präsentation für Albert Speer vorbereitet.[13] Anschließend erfolgte die Demontage und Verlegung der Versuchsanordnung in den östlichen der beiden Straßentunnelstutzen unter der Ost- West-Achse, welche in Höhe des heutigen Sowjetischen Ehrenmals als Bauvorleistung erstellt worden waren, um ein erneutes „Aufreißen“ der Straße beim Bau der Nord-Süd-Achse zu vermeiden. Während der Lindentunnel nur eine Fahrbahnbreite von sechs Metern zuließ, sollten die geplanten Straßentunnel tatsächlich bis zu 14,5 Meter breit sein. Hier erhielten verschiedene Firmen nun die Möglichkeit, ihre speziell nach den festgelegten Anforderungen Tunnelbeleuchtungsprototyp von Siemens-Schuckertentwickelte Beleuchtungsgeräte in realistischer Größenordnung zu testen; beteiligt waren die Siemens-Schuckert-Werke (SSW) sowie die Firma Hellux, die AEG-Beleuchtungskörper GmbH, sowie die Firma Goerz als Tochter der Zeiss Ikon.

Zunächst belegte die AEG die Versuchsstrecke, wobei deren mit Spiegeln bzw. Nitra-Lampen ausgestatteten Geräte nicht den Vorstellungen von der Trappens entsprachen.[14] Anschließend übernahmen abwechselnd Zeiss/Goerz, AEG und SSW den Tunnel für Versuche. AbHerbst 1941 blieben Leuchten der SSW eingebaut, die zwar in ihrer Beleuchtungscharakteristik dem gewünschten Ergebnis sehr nah kamen, jedoch die für den mittleren TunnelbereichPrototypen-Demontage durch Mitglieder des Vereins Berliner Unterwelten e.V. angestrebte Lichtstärke von 40 Lux nicht erreichten.[15] Dieses Manko sollte durch die Verdoppelung der Leuchtenanzahl behoben werden, was sich jedoch nicht mehr realisieren ließ. Aus den halbjährlichen Berichten von der Trappens an den GBI gehen deutlich die fortschreitenden Schwierigkeiten durch die Umstellung auf Kriegswirtschaft hervor. So wurde selbst die Anforderung zur Freigabe geringer Mengen an Material (363 kg Eisen, 22,2 kg Kupfer, 0,9 kg Messing, 18 kg Aluminiumblech) im Oktober 1941 abgelehnt.[16] Zuvor waren bereits kurzzeitig die Zugänge zum Versuchstunnel zugemauert worden; von der Trappen vermutete hinter dieser Aktion eine Anordnung der Gestapo.[17] Weitere Versuche scheiterten nicht zuletzt am fortschreitenden Fachkräftemangel durch Einberufungen zum Kriegsdienst.

Zum 01.03.1943 ließ der GBI sämtliche Arbeiten an Umgestaltungsplänen einstellen, viele der beteiligten PersonenSiemens-Schuckert-Tunnelbeleuchtungsprototypen nach der Bergung verloren ihren Status der „UK-Stellung“ [unabkömmlich, d.Verf.], und in den Tunnel zog eine unterirdische Rüstungsproduktion ein. Von der Trappen trat als Ingenieur in die Organisation Todt ein,[18] geriet zum Ende des Krieges in amerikanische Gefangenschaft und arbeitete anschließend bis zu seinem Tod 1964 bei der Firma Phillips GmbH.

Die Suchanfragen an die Archive der beteiligten Firmen ergaben bislang kaum Hinweise auf die damaligen Versuche.[19] Sicherlich sind jedoch die gewonnenen Erkenntnisse durch die überlebenden Fachleute in dieTunnelbeleuchtungsprototyp Siemens-Schuckert Reflektor Entwicklung der Tunnelbeleuchtung nach dem Zweiten Weltkrieg eingeflossen, so wie auch von der Trappen seine Fachkenntnis in weitere Tätigkeiten einbringen konnte. Nach gravierenden Abrissen im Bereich des Bebelplatzes und des Maxim-Gorki-Theaters ist der Lindentunnel heute, wenn man überhaupt noch davon sprechen kann, nur noch fragmentarisch vorhanden. In den Tunnelstümpfen unter der Straße des 17. Juni sind in der Betonkonstruktion noch die vorbereiteten Aussparungen für die Beleuchtung erkennbar. Lediglich zwei verrostete und verbogene Leuchten im östlichen Tunnelstutzen erinnert noch heute an die vor über 65 Jahren erstmals formulierten Ansprüche an verkehrstechnisch sichere Tunnelbeleuchtung, die auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben.[20]



[1] Dieser Beitrag gibt in geänderter und komprimierter Form den Inhalt eines Vortrags vom 22. Juli 2004 im Vortragsraum in der Bunkeranlage Gesundbrunnen des Berliner Unterwelten e.V. wieder.
[2] Welt am Sonntag, 16. September 1964; daneben findet sich eine zweite Todesanzeige des Verkehrswissenschaftlichen Seminars Hamburg, bei welchem von der Trappen Mitbegründer war; er hatte mit anderen Mitgliedern des Seminars noch wenige Stunden vor seinem Tod über künftige weitere gemeinsame Arbeiten gesprochen.
[3] Trappen, Eberhard von der: Der Stand der öffentlichen Beleuchtung unter besonderer Berücksichtigung der Praxis der elektrischen Beleuchtung, Leipzig 1941, S. 6.
[4] Bundesarchiv Berlin (im folgenden abgekürzt: BA), R4606 (Bestand des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt Berlin)-1393; von der Trappen ließ sich den Inhalt seines Vortrages durch den zuständigen Abteilungsleiter beim GBI, Hans Stephan, absegnen. Hintergrund war, daß die Bevölkerung über die wahren Ausmaße der Umgestaltung möglichst im Unklaren gelassen werden sollte, um Fragen zur Finanzierung nicht öffentlich werden zu lassen.
[5] Die hier genannten Pläne hätten Berlin erheblich stärker verändert, als dies allein durch die Folgen des Bombenkrieges geschehen ist; siehe hierzu: Schäche, Reinhard: Von Berlin nach Germania. Über die Zerstörung der Reichshauptstadt durch Albert Speers Neugestaltungsplanungen, Berlin 1985. Allein durch Räumung von Wohnung in den Umgestaltungsbereichen hätten ca. 125.000 Menschen ihre Wohnung verloren. Durch die Einleitung von Abriß und Räumung wurde der GBI für Berlin zur treibenden Kraft bei der Deportation von Juden; siehe dazu jetzt auch: Willems, Susanne: Der entsiedelte Jude. Albert Speers Wohnungsmarktpolitik für den Berliner Hauptsstadtbau, Berlin 2002.
[6] Stephan, Hans: Die Berliner Ost-West-Achse nach der Planung des Generalbauinspektors, in: Speer, Albert (Hrsg.): Die Baukunst, S. 248, in: Die Kunst im Dritten Reich, Juni 1939.
[7] BA, R4606-1393.
[8] Zu weiteren Informationen über den Lindentunnel siehe: http://berliner-unterwelten.de/lindentunnel.324.0.html.
[9] Trappen, Eberhard von der, Stand der öffentlichen Beleuchtung, a.a.O., S. 57.
[10] BA, R 4606-1394, Protokoll der 6. Besprechung am 20.10.1938; die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen 10.000 RM übernahm die Haupttiefbauverwaltung. Als weitere Kostenträger kamen nach Ansicht der Beteiligten der GBI und der Generalinspektor für der deutsche Straßenwesen (Dr. Todt) in Frage; in einer späteren Besprechung wurde darüber hinaus der kurz zuvor gegründete Deutsche Gemeindetag als Geldgeber in Erwägung gezogen.
[11] BA, R4606-1394; Protokoll der Besprechung vom 18.10.1938 über die Besichtigung im Lindentunnel. Die Teilnehmer hatten sich im „Sonderausschuss Tunnelbeleuchtung“ organisiert, der zum „Studienausschuss für öffentliche und Verkehrsbeleuchtung der DTLG (Deutsche Lichttechnische Gesellschaft)“ gehörte. Im „Sonderausschuss Tunnelbeleuchtung“ waren u.a. Mitarbeiter der Bewag, der Berliner Tiefbauverwaltung, vom Reichsbahn-Neubauamt und von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) sowie aus weiteren Organisationen der Beleuchtungs- und Verkehrstechnik vertreten.
[12] Im Rahmen der ersten Versuchsreihe ging es weniger um die Gestaltung der einzusetzenden Leuchten, als vielmehr um die Gewinnung von Erkenntnissen, ob die gestellten Forderungen an Licht- bzw. Schattenwirkung, Lichtfarbe, Beleuchtungsverteilung, Vermeidung von Blendung oder Regelbarkeit der Beleuchtung grundsätzlich erreichbar wären. Darüber hinaus wurden grundsätzliche gestalterische Details auf Umsetzbarkeit überprüft. Hier ist als Beispiel die Forderung Speers zu nennen, dass die Leuchten in die Wände einzulassen seien, um die architektonische Gestaltung der Tunnelwände nicht zu stören. Entsprechende Diskussionen sind umfangreich dokumentiert in: BA, R 4606-1394.
[13]Präsentiert wurde die 10. von 11 Versuchsanordnungen, da der Beleuchtungsverlauf hier die geringste Abweichung von der Ideallinie zeigte.
[14] R4606-1395; Schreiben von der Trappens an die AEG-Beleuchtungskörper GmbH vom 6. Juni und vom 8. Juli 1940.
[15] Ebd.; Aktenvermerk vom 12. Juni 1941 über eine Besprechung zwischen von der Trappen sowie Mitarbeitern der SSW und der Bewag. Der Aktenvermerk nimmt bezug auf die Art der Beleuchtung, die in den Lichtkästen der SSW eingebaut war: es handelte sich hier um eine Mischbeleuchtung aus Glühlampen und Leuchtstofflampen.
[16] Ebd.; Schreiben von der Trappens an den GBI vom 3.10.1941; aufgrund der ebenfalls hier vorliegenden späteren Tätigkeitsberichte ist ersichtlich, daß die angeforderten Metallkontingente nicht zugeteilt wurden.
[17] Ebd.; Schreiben von der Trappens an den GBI vom 13.8.1941.
[18] Die Organisation Todt (OT) war für die Durchführung von Bauvorhaben für Rüstung, Luftschutz und Nachschubwesen im gesamten Reichsgebiet und den besetzten Ländern zuständig; so sind z.B. die Bunkerbauwerke von Hitlers Führerhauptquartieren und die Küstenverteidigungsanlagen in der Normandie und in Dänemark von der OT erstellt worden. Nach Angaben der Tochter von der Trappens war er in der Zeit bei der OT an der Errichtung des Wasserkraftwerks Kaprun in Österreich beteiligt.
[19] Das Archiv der Firma Osram, die ja ausschließlich die Dokumentation der ersten Versuchsreihe durchgeführt hat, liegt noch relativ unerschlossen im Berliner Landesarchiv und wartet noch auf eine intensive Sichtung; die Firma Hellux besitzt vermutlich noch die technischen Datenblätter über alle dort entwikkelten Leuchten – eine Antwort steht aus. Sicher ist, dass weder bei Siemens noch bei Zeiss Ikon und bei AEG Hinweise auf die damalige Entwicklungstätigkeit zu finden sind.
[20] Die beiden Leuchten befinden sich in Absprache mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin zur Zeit noch im Unterweltenmuseum im U-Bahnhof Gesundbrunnen; die Recherche zu einzelnen konstruktiven Details ist noch nicht abgeschlossen. Für die Zukunft ist gegebenenfalls die Restaurierung einer der beiden Leuchten vorgesehen. Darüber hinaus besteht Kontakt zum Siemens-Archiv in München, um anhand der dort vorhandenen Unterlagen eine wissenschaftliche Dokumentiation über die technische Entwicklung des Lindentunnels durchzuführen.

"Jene, die nichts aus der Geschichte lernen, sind verdammt, sie zu wiederholen"
George Santayana (1863 - 1952)